Auch in diesem Jahr fand das deutschlandweite Birdrace unter der Schirmherrschaft des DDA statt. Heuer durfte ich im Team der " Aischgründer Biebmätzla" zusammen mit Michael Bokämper und Stefan Hannabach antreten. Während das Bestergebnis deutschlandweit bei 177 Arten lag brauchen wir uns mit 121 Arten und unserem 3. Platz bayernweit nicht zu verstecken. Wenn man das Ranking nach Fahrrad- und Nicht-Fahrrad-Teams sortiert waren wir als Fahrradteam sogar Sieger in Bayern.
Wir begannen in Heroldsberg mit der Schleiereule, die sich pünktlich zum Auftakt um 0.00 Uhr am Kirchturm hat blicken lassen.
Die Nacht wurde dann im Tennenloher Forst verbracht. Schon Nachts ließ der Ziegenmelker kurz sein "Schnurren" erklingen. Auch fingen ab ca. 1.30 Uhr die Heidelerchen an zu singen, und das bis zum Morgengrauen. Gelegentlich waren noch zarghafte Rufe des Sperlingskauzes zu hören.
Die Nacht war für uns gegen 4.30 Uhr vorbei. Aus den Schlafsäcken konnten wir bereits viele weitere "Frühaufsteher" bestimmen: Amsel, Hausrotschwanz, Fasan, Rotkehlchen, Kuckuck, Gartengrasmücke ...
Auf dem Weg aus dem Tennenloher Forst, um eine Runde in der Böhmlach zu drehen konnten wir noch Feldschwirl, Waldlaubsänger und Kernbeisser mitnehmen.
Während der Runde durch die Böhmlach sammelten wir u.a. Sommergoldhähnchen, Haubenmeise, Ringeltaube, Star und Trauerschnäpper ein.
Zurück zur Offenfläche im Tennenloher Forst, um die "Spätaufsteher" mitzunehmen: Feldlerche, Steinschmätzer, Gartenrotschwanz, Braunkehlchen und die ersten Highlights des Tages: Ortolan und Brachpieper!
Weiter ging es am Walderlebniszentrum Tennenlohe vorbei durch die Brucker Lache, wo wir durch die Baumkronen die ersten Mauersegler ausmachen konnen, außerdem noch Sumpfmeise und Grauschnäpper.
Raus aus dem Wald im Erlanger Süden wurden dann noch Eichelhäher, Elster, Birkenzeisige, Wacholderdrossel, Türkentaube, Girlitz, Mäusebussard eingesammelt.
Auf der Bahnbrücke in Bruck hatten wir einen guten Blick über die gesamte Stadt Erlangen - hier haben wir leider erfolglos verrsucht, den Wanderfalken auszumachen. Dafür sind einigen Kormorane über uns hinweg geflogen. Weiter ging es über die Regnitz am Westbad. Von der Brücke aus konnten wir u.a. Eisvogel, Gebirgsstelze, Nachtigall, Teichhuhn und Stockente einsammeln. Nach einem kleinen Abstecher zum Erlanger Hafen, der mit Flussuferläufer, Grünspecht, Bluthänfling und Dohle beloht wurde ging es weiter durch Büchenbach nach Kosbach.
In Kosbach gab es die ersten Gänse, Nil- , Kanada- und Graugans, außerdem noch Blässhuhn, Reiherente, Kolbenente und Haubentaucher.
Am Dummertsweiher wurden neben Höckerschwan noch ein paar weitere Enten wie Schantterente und Tafelente eingesammelt, bevor es zum Wellersweiher ging. Lonesome George ließ lange auf sich warten! Während wir den bekannten Weiher nach dem Rothalstaucher abgesucht haben hat er sich auf einem anderen Weiher "versteckt". Nachdem er entdeckt wurde, ging es über einen Abstecher nach Häusling, wo der Gelbspötter im dichten Laub sein Lied aufführte weiter nach Oberlindach. Unterwegs konnten wir endlich die ersten Lachmöwen und Wintergoldhähnchen einsammeln.
Allzu viel gab es an dem Limikolentümpel in Oberlindach leider nicht zu holen, wenigstens aber Bruchwasserläufer und Flussregenpfeifer. In der Ferne drehte eine Rohrweihe ihre Runden, auch wurde über ein Feld fliegend der Baumfalke entdeckt.
Weiter ging es durch den Wald nach Biengarten und das Weihergebiet von Mohrhof. In dem Laubmischwald konnten wir endlich die ersten Wintergoldhähnchen des Tags ausmachen.
Das Weihergebiet von Mohrhof ist immer ein Garant für viele lohnede Beobachtungen. So konnten wir direkt kurz nach unserer Ankunft ein Blaukehlchen hören, auch riefen von allen Ecken und Enden Drosselrohrsänger. Zu unserer Überraschung drehte ein Kolkrabe seine Runden über unsere Köpfen, während wir in der großen Lachmöwenkolonie zwei Schwarzkopfmöwen ausmachen konnten. Der dort brütenden Purpurreiher ließ sich zum Glück auch gewissenhaft blicken. Im dichen Schilfwald war ein Rohrschwirl zu hören, auf der anderen Seite Richtung Hesselberg noch ein Schilfrohrsänger.
Am Weiher gegenüber entdeckten wir neben Streifengänsen auch eine Rostgans und eine Krickente.
Auf dem Weg nach Neuhaus kamen wir an einem Weiher direkt an der Autobahn vorbei. Hier konnten wir noch Knäckenten und zwei Bekassinen mitnehmen. Während das Weihergebiet um Neuhaus normaler Weise sehr lohnend ist hatten wir dieses Mal Pech: es gab leider keine neuen Arten - und so langsam begann die Sonne unter zu gehen. Wir traten den langen Weg Richtung Dechsendorfer Weiher an, wo wir unsere letzten zwei Arten mitnehmen konnten: zum Glück waren noch einige Löffelenten und Grünschenkel anwesend.
Nach über 16 Stunden auf dem Rad und 72 gefahrenen Kilometern kamen wir gegen 21.30 Uhr völlig erschöpft im Forsthaus an, um anschließend mit anderen Birdern auf unseren erfolgreichen Tag anzustoßen - und noch beim Abendessen in den wohlverdienten Tiefschlaf zu fallen.
Artenliste alphabetisch
1. Amsel
2. Bachstelze
3. Baumfalke
4. Baumpieper
5. Bekassine
6. Birkenzeisig
7. Blässhuhn
8. Blaukehlchen
9. Blaumeise
10. Bluthänfling
11. Brachpieper
12. Braunkehlchen
13. Bruchwasserläufer
14. Buchfink
15. Buntspecht
16. Dohle
17. Dorngrasmücke
18. Drosselrohrsänger
19. Eichelhäher
20. Eisvogel
21. Elster
22. Erlenzeisig
23. Feldlerche
24. Feldschwirl
25. Feldsperling
26. Fitis
27. Flussregenpfeifer
28. Flussuferläufer
29. Gartenbaumläufer
30. Gartengrasmücke
31. Gartenrotschwanz
32. Gebirgsstelze
33. Gelbspötter
34. Gimpel
35. Girlitz
36. Goldammer
37. Graugans
38. Graureiher
39. Grauschnäpper
40. Grünfink
41. Grünspecht
42. Habicht
43. Haubenmeise
44. Haubentaucher
45. Hausrotschwanz
46. Haussperling
47. Heckenbraunelle
48. Heidelerche
49. Höckerschwan
50. Jagdfasan
51. Kanadagans
52. Kernbeißer
53. Kiebitz
54. Klappergrasmücke
55. Kleiber
56. Knäkente
57. Kohlmeise
58. Kolbenente
59. Kolkrabe
60. Kormoran
61. Krickente
62. Kuckuck
63. Lachmöwe
64. Löffelente
65. Mauersegler
66. Mäusebussard
67. Mehlschwalbe
68. Misteldrossel
69. Mönchsgrasmücke
70. Nachtigall
71. Neuntöter
72. Nilgans
73. Ortolan
74. Purpurreiher
75. Rabenkrähe
76. Rauchschwalbe
77. Reiherente
78. Ringdrossel
79. Ringeltaube
80. Rohrammer
81. Rohrweihe
82. Rostgans
83. Rothalstaucher
84. Rotkehlchen
85. Schilfrohrsänger
86. Schleiereule
87. Schnatterente
88. Schwanzmeise
89. Schwarzhalstaucher
90. Schwarzkopfmöwe
91. Schwarzmilan
92. Schwarzspecht
93. Silberreiher
94. Singdrossel
95. Sommergoldhähnchen
96. Sperber
97. Sperlingskauz
98. Star
99. Steinschmätzer
100. Stieglitz
101. Stockente
102. Straßentaube
103. Streifengans
104. Sumpfmeise
105. Tafelente
106. Tannenmeise
107. Teichhuhn
108. Teichrohrsänger
109. Trauerschnäpper
110. Türkentaube
111. Turmfalke
112. Wacholderdrossel
113. Waldbaumläufer
114. Waldlaubsänger
115. Weidenmeise
116. Weißstorch
117. Wendehals
118. Wiesenschafstelze
119. Wintergoldhähnchen
120. Zaunkönig
121. Ziegenmelker
122. Zilpzalp
123. Zwergtaucher
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Steffi (Sonntag, 21 Mai 2017 07:19)
:) Ich bin immer noch begeistert von eurem Durchhaltevermögen :)
Christian Lindner (Montag, 13 Juli 2020 22:28)
Wahnsinn, hab grad euren Bericht vom Birdrace im BR3 gesehen, super cool! Bin auch schon seit Jahren (allerdings nur fotografisch) am birden, und aktiv auf iNaturalist für die Wildlife-Umgebung von Erlangen. Wohn selbst in Büchenbach fast am Dummetsweiher. Und mein Kollege hat auch die Silberente gesehen! Die möcht ich auchmal vor die Linse bekommen :-) Allseits gut Licht!
Christian Lindner (Montag, 13 Juli 2020 22:29)
Eine Frage hätt ich, welches Spektiv nutzt du? Möchte mir evtl. auch eines kaufen.
Paul Funk (Donnerstag, 28 Juli 2022 16:02)
Ich bin beeindruckt von diesem tollen Ergebnis! Herzlichen Glückwunsch. Kann es nur sein, dass ihr die ersten Wintergoldhähnchen zweimal entdeckt habt? (Oberlindach und Mohrhof)